Energiemix
Energie ist überall. Sie hält uns warm, macht uns mobil und ermöglicht, dass wir mit unseren Mitmenschen in Kontakt bleiben. Der Energieverbrauch in Deutschland setzt sich dabei aus ganz unterschiedlichen Quellen zusammen, man spricht von einem sogenannten Energiemix. Besonders die erneuerbaren Energien steigerten ihren Beitrag zum gesamten Energieverbrauch in den letzten Jahren immer mehr. Eine genauen Einblick in den Energiemix in Deutschland im Jahr 2019 gibt unsere Grafik und die AG Energiebilanzen.
Wie der Strom zu uns kommt
Ohne Strom geht fast nichts mehr. Jeder nutzt ihn, doch wahrscheinlich kann kaum jemand erklären, wie er eigentlich zu uns kommt. Bevor der Strom zu uns kommen kann, muss er im Kraftwerk erzeugt werden. Dabei kann man grundsätzlich zwischen konventioneller und erneuerbarer Energiegewinnung unterscheiden. So nutzen einige Kraftwerke fossile Brennstoffe und andere zum Beispiel die Kraft von Wasser, Sonne oder Wind und Biomasse. Vom Ort der Erzeugung entsteht dann sein Weg in unsere Haushalte. Da Strom bei höherer Spannung besser geleitet wird, wird er aus dem Kraftwerk über weite Strecken über Hochspannungsleitungen übertragen. Der Strom passiert dabei unterschiedliche sogenannter Umspannwerke, in denen er in verschiedene Spannungen umgewandelt wird. Denn: Großverbraucher benötigen eine andere Spannung als Privathaushalte. Damit wir den Strom letztendlich auch zuhause nutzen können, verläuft “die letzte Meile” über das Niederspannungsnetz, das meist unterirdisch in Wohngebieten angelegt ist. Über den Verteilerschrank, den man auch aus dem Stadtbild kennt, wird der Strom zu einzelnen Gebäudeanschlüssen weiterverteilt. Je nach Bedarf oder Anforderung können die hier angeschlossenen Geräte mit 400 oder 230 Volt betrieben werden. Und uns geht ein Licht auf!
Stromnetz
Elektrische Energie wird generell über elektrische Leiter transportiert. Das Stromnetz in Deutschland besteht dabei aus verschiedenen Leitungen: Grob lässt es sich in Hoch-, Mittel- und Niederspannungsnetze unterteilen. Je nach Distanz, die der Strom zurücklegen muss, wird ein höheres Spannungsnetz gewählt. In Deutschland summiert sich das Stromnetz dabei auf insgesamt rund 1,3 Millionen Kilometer Länge mit verschiedenen Spannungsebenen. Wurde der Strom früher vom nahe liegenden Kraftwerk an den Zielort transportiert, bewirkt der wachsende Anteil von erneuerbaren Energien in der Stromversorgung Veränderungen für das Netz: Strom muss nun teilweise über weite Strecken von den Stromerzeugern zu den Verbrauchern gelangen. So wird beispielsweise der erneuerbare Strom aus Windenergie vorrangig im Norden und Osten sowie auf See erzeugt, wo der Wind besonders stark weht. Die größten Stromverbraucher – allen voran große Industriebetriebe – befinden sich tendenziell aber eher im Süden und Westen Deutschlands. Diese Herausforderungen benötigen eine ständige Optimierung des Übertragungsnetzes, damit unser Wohlstand nachhaltig gesichert bleibt.
Stromverbrauch
Stromverbrauch im Haushalt
Fernseher, Trockner, Ofen… Wo verbrauchen wir im Haushalt eigentlich den meisten Strom? Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) kennt die Antwort: Dem Verband und der AG Energiebilanzen zufolge entfallen 30 Prozent des Stromverbrauchs in privaten Haushalten auf den Bereich Kochen, Trocknen, Bügeln und sonstige Prozesswärme. Einen detaillierten Überblick über den Stromverbrauch in privaten Haushalten in Deutschland im Jahr 2019 gibt unsere Grafik und der BDEW.
Auch außerhalb der eigenen vier Wände beschäftigt sich Veolia mit Energieeffizienz, um so Ressourcen zu schonen und Einspareffekte zu erzielen.
Kilowattstunde
Eine Kilowattstunde ist die Energie, die ein Gerät mit einer Leistung von einem Kilowatt (bzw. 1000 Watt) in einer Stunde verbraucht oder produziert. Dass uns die Steckdose zuhause diese Energie liefert, ist in unserem Alltag selbstverständlich. Doch mit jedem Gerät und Produkt, das wir anschließen und nutzen, verbrauchen wir mehr Energie. Und manchmal verschwenden wir sie auch. Damit unnötige Verschwendung der Vergangenheit angehört, geben die folgenden Punkte Unterstützung.
Tipps & Tricks
- Elektronische Geräte bei Nicht-Gebrauch ganz vom Strom trennen: Bei bloßem Abschalten via Fernbedienung verbrauchen sie weiterhin Energie.
- Töpfe in der Größe der Herdplatte verwenden, um unnötigen Energieverlust zu vermeiden. Zehn Minuten vor Fertigstellung, kann der Herd ausgeschaltet und die Nachwärme genutzt werden.
- Wäscheständer statt Wäschetrockner: Dadurch können jährlich bis zu 385 Kilogramm CO2 und circa 180 Euro gespart werden.
Erneuerbare Energien
Erneuerbare Energien, regenerative Energien, Ökostrom – Wind, Sonne & Co sind auf dem Vormarsch. 2018 haben erneuerbare Energien einen Anteil von 38 Prozent am gesamten Stromverbrauch in Deutschland ausgemacht – Tendenz steigend. Bis zum Jahr 2025 sollen 40 bis 45 Prozent des verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Energien stammen. Anders als fossile Brennstoffe sind Sonnen- und Wasserkraft, Erdwärme, Windenergie oder Biomasse nicht nur klimafreundlich, sondern auch nahezu unbegrenzt vorhanden. Der Schutz der Umwelt ist auch Teil der gesellschaftlichen Verantwortung und Firmenkultur von Veolia. Daher setzten auch wir Rohstoffe effektiv ein und fördern den Ausbau erneuerbarer Energie.
Kraft-Wärme-Kopplung
KWK steht für Kraft-Wärme-Kopplung. Mit einer KWK-Anlage werden Strom und Wärme aus Brennstoffen wie z. B. Gas, Biogas, Holz oder Wasserstoff produziert. Die Wärme kann über einen Wasserkreislauf zum Heizen oder zur Warmwassererzeugung genutzt werden. Gleichzeitig kann die erzeugte Bewegungsenergie über einen Generator in elektrische Energie, also Strom, umgewandelt werden. Sie kann somit direkt verwendet oder in das öffentliche Netz eingespeist werden. Eine KWK-Anlage ist also quasi eine stromerzeugende Heizung, die aufgrund der doppelten Nutzung des Brennstoffs Ressourcen spart und so aktiv zum Klimaschutz beiträgt. Auch Veolia setzt die Technik der Kraft-Wärme-Kopplung in seinen Heizkraftwerken ein, z. B. zur Erzeugung von Fernwärme bei BS|ENERGY in Braunschweig.
Fernwärme
Wärme aus der Ferne – die Meisten denken dabei wahrscheinlich eher an tropische Länder als an unterirdische Rohre. Doch gerade Letztere spielen bei unserer Wärmeversorgung mit Fernwärme eine nicht unwichtige Rolle. Die Fernwärme ist aber keine neue Erfindung. Sie wurde bereits vor über 2000 Jahren bei den Römern eingesetzt: Aus archäologischen Funden weiß man heute, dass die Römer heißes Thermalwasser über Leitungen in Gebäude geleitet und dort zum Heizen verwendet haben. Heutzutage wird die Fernwärme meist in Heizkraftwerken mit Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt. Über Fernwärmenetze, die in der Regel mit Heißwasser oder auch Dampf betrieben werden, gelangt die Wärme dann mittels gedämmter Rohrleitungssysteme zum Verbraucher. Die Fernwärme kann vom Endverbraucher jedoch nicht direkt genutzt werden: Sie muss erst durch eine Übergabestation zum hauseigenen Warmwasserkreislauf fließen, um dann die Gebäude der Abnehmer mit Raumwärme und Warmwasser zu versorgen.
Energie Effizienz Quartiere
Strom und Wärme für den eigenen Bedarf umweltfreundlich vor Ort produzieren oder durch abgegebene Wärme von Anlagen mitbenutzen – Hauptsache effizient! Das ist die Voraussetzung bei der Gestaltung sogenannter Energie Effizienz Quartiere, kurz: EEQ. Die Idee ist simpel: Bei der Energieplanung schaut nicht mehr jeder nur auf sich. Durch eine intelligente und individuelle Planung im gesamten Wohn-Quartier oder Stadtviertel können so große Effizienzpotenziale realisiert werden. Durch die gemeinsame Nutzung von Heizungsanlagen, Blockheizkraftwerken und intelligenten Speichermöglichkeiten sowie durch die Nutzung sogenannter Abwärme, z.B. von Rechenzentren, können alle Bewohner gleich mehrfach profitieren: Es muss sich beispielsweise nicht mehr selbst um den Einkauf von Öl oder Gas bemüht werden und Energieverbrauch, CO2-Ausstoß und Kosten werden zugleich gesenkt. Die energetische (Um-)Gestaltung von Stadtteilen ist ein wichtiger Aspekt bei der nachhaltigen Entwicklung ganzer Städte, die ihre Ressourcen so klimaschonend wie möglich einsetzen. Das Veolia-Konzept wurde schon mehrfach in Deutschland umgesetzt, so zum Beispiel im Braunschweiger Stadtteil Hungerskamp und im Gifhorner Wohnquartier Lindenhof. Die Quartiere sind Vorzeigeprojekte für umweltbewusstes und energieeffizientes Wohnen.
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