Alles Fliesst
Stoffströme bei Veolia
Den Zugang zu Ressourcen verbessern, Ressourcen schützen und erneuern – Das ist das Ziel des nachhaltigen Stoffstrommanagements von Veolia. Denn Ressourcen, die weniger verbraucht, besser genutzt und weniger geschädigt werden, sind Ressourcen, die auch in Zukunft noch zur Verfügung stehen.
Zwischen 1970 und 2017 hat sich die jährliche Rohstoffgewinnung weltweit verdreifacht – und sie nimmt weiter zu. Im Vergleich dazu stammen nur 12 Prozent der von der EU-Industrie verwendeten Werkstoffe aus dem Recycling. Gleichzeitig ist die Industrie für 20 Prozent der Emissionen in der Europäischen Union verantwortlich. Vor diesem Hintergrund hat die EU in ihren Green Deal, der im Dezember 2019 veröffentlicht wurde, den Bereich „Nachhaltige Industrie“ aufgenommen. Ziel ist eine neue Industriepolitik auf der Grundlage der Kreislaufwirtschaft, um die europäischen Klima- und Umweltziele zu verwirklichen.
Wesentliche Grundlage einer solchen Kreislaufwirtschaft ist die verantwortungsvolle Gestaltung von Stoffströmen. Als Umweltdienstleister sorgt Veolia bereits seit vielen Jahren dafür, dass Stoffströme fließen, also aus Abfallstoffen wieder Rohstoffe werden. Durch Innovationen in Verwertung und Recycling stellt Veolia Lösungen zur Verfügung, die den Lebenszyklus von einmal gewonnenen Ressourcen erheblich verlängern, ihren Nutzwert erhöhen und Primärrohstoffe ersetzen. So bietet das Unternehmen nachhaltige Lösungen unter anderem im Kunststoff- und Papierrecycling, in der Kompostierung und Aufbereitung von Gewerbeabfällen und in der Nutzung von Biogas und Abwärme. In sämtlichen Prozessen trägt Veolia auch zur Reduktion der CO₂-Emissionen in der Industrie bei.
Als Spezialist für Stoffströme trägt Veolia dazu bei, dass die EU – wie im Green Deal formuliert – bis 2050 klimaneutral sein wird. In der grünen Box finden Sie konkrete Maßnahmen, welche Veolia in Politikbereichen des Green Deal umsetzt.
Verbraucherkampagne gestartet
2018 wurden in Deutschland 42,1 Prozent der Kunststoffabfälle aus privaten Haushalten stofflich verwertet. Künftig sollen es laut dem 2019 in Kraft getretenen Verpackungsgesetz 58,5 Prozent sein, ab 2022 dann 63 Prozent. Um diese Quote zu erfüllen, ist es wichtig, dass bereits in den Haushalten nur das in den Gelben Sack wandert, was dort auch wirklich hineingehört. Derzeit landen dort bis zu 40 Prozent Fehlwürfe, was die Sortierung deutlich erschwert. Zur Sensibilisierung der Verbraucher haben sich deshalb alle am dualen System beteiligten Unternehmen zusammengetan und im März 2020 eine gemeinsame Kampagne gestartet: „Mülltrennung wirkt“.
→ Weitere Informationen zur Kampagne
Nachhaltige Industrie
→ Reduktion des CO₂-Ausstoßes
→ Steigerung der Energieeffizienz
Nachhaltige Entsorgung
→ Recycling und Ressourcenrückgewinnung
→ Förderung der Kreislaufwirtschaft
Saubere Energie
→ Dekarbonisierung der Energiesysteme
→ Produktion und Nutzung erneuerbarer Energie
Nachhaltige Mobilität
→ Förderung der Elektromobilität
→ Bereitstellung umweltverträglicher Verkehrsinfrastruktur
Von der Biomasse zu Dünger und Energie
Mit 13 eigenen Vergärungs- und Kompostieranlagen sowie Logistikbetrieben bildet Veolia alle Stationen der Bioabfallverwertung ab: von der Sammlung und vom Transport bis hin zur professionellen Verarbeitung.
Wie beispielsweise Grünschnitt und ebenso wie organische Abfälle. Aus diesen gewinnt Veolia hochwertigen Kompost für die Landwirtschaft. Zusätzlich produziert das Unternehmen in Vergärungsanlagen Biogas, das zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt wird. Auf diese Weise trägt Veolia in erheblichem Maße dazu bei, Restabfall zu reduzieren, unterstützt den natürlichen Stoffkreislauf und leistet einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz.
Die Kompostierung
In der Natur verwandeln in einem ständigen Kreislauf kleinste Bodenlebewesen organische Stoffe in fruchtbare Erde. Diesen Prozess macht sich Veolia unter Anwendung modernster Technik bei der Kompostierung gezielt zunutze, indem organisches Material unter Zuführung von Sauerstoff und mithilfe von Bakterien abgebaut wird. Beschleunigt und intensiviert wird der natürliche Prozess durch eine gezielte Belüftung und die überwachte Temperaturführung. In modernen Kompostierungsanlagen mit größeren Mengendurchsätzen lassen sich Mieten in geschlossenen Räumen über eine Luftverteilung am Boden druckbelüften. In allen biologischen Abfallbehandlungsanlagen befreit Veolia den Bioabfall von keimfähigen Samen und Pflanzenteilen sowie sonstigen Krankheitserregern durch eine Wärmebehandlung.
Durch die Aufbereitungs- und Verwertungsprozesse entsteht aus Bioabfall hochwertiger Dünger und Humus, den Veolia vermarktet. Das mit dem RAL-Gütezeichen ausgezeichnete Kompostmaterial wird vornehmlich im Ackerbau und im Wein- und Obstbau zur Humusdüngung und Bodenverbesserung genutzt.
Von der Zeitung zum Druckerpapier.
Veolia betreibt in Deutschland sieben Sortieranlagen für Altpapier. Das Unternehmen sammelt, sortiert und vermarktet über 1,5 Millionen Tonnen Altpapier jährlich und ist damit einer der führenden Rohstofflieferanten für die Papierindustrie.
In den Sortieranlagen werden die unterschiedlichen Papierarten voneinander getrennt, so dass sie als Rohstoff dienen können. 2018 wurden laut Umweltbundesamt rund 76 Prozent Altpapier in der deutschen Papierproduktion eingesetzt, 15 Prozent mehr als im Jahr 2000. Durch das Altpapierrecycling wird der Holz-, Wasser- und Primärenergieverbrauch pro Tonne Papier gesenkt. Doch Verpackungen sind immer häufiger mit Beschichtungen, Beklebungen oder Kaschierungen versehen und damit nicht mehr oder nur unter erheblichem Mehraufwand zu verwerten. Um diesem Trend entgegenzutreten, arbeitet Veolia in Kooperation mit der Industrie eigene Programme aus und setzt auf erweiterte Sortier- und Aufbereitungstechnologien.
Veolia bietet seinen Kunden individuelle Full-Service-Lösungen an, um die Ressource Altpapier zu erfassen, zu sortieren und aufzubereiten. Dazu gehören unter anderem die Transportlogistik und die Verarbeitung des Altpapiers in sieben Sortieranlagen.
Von Verpackung zu Verpackung
In Deutschland verarbeitet Veolia jährlich mehr als 100 000 Tonnen Kunststoff, zum einen Leichtverpackungsabfälle aus den Gelben Säcken und Tonnen sowie PET-Flaschen aus dem Pfandsystem für Einweg-Getränkeflaschen. Zum anderen werden Kunststoffabfälle aus Industrie und Gewerbe verarbeitet. Von der Sammlung über das Recycling bis zur Übergabe der Rezyklate an die Hersteller hält Veolia die Kunststoffe im Kreislauf und schafft damit die Voraussetzungen für eine nachhaltige Industrie, wie die EU sie fordert.
In Sortieranlagen trennt Veolia die Kunststoffe in unterschiedliche Fraktionen, denn die saubere Trennung ist die Grundvoraussetzung für die stoffliche Verwertung der Abfälle. Über das Pfandsystem für Einwegflaschen finden darüber hinaus jährlich über eine Milliarde PET-Flaschen ihren Weg nach Rostock. Hier verwertet die Veolia PET Germany GmbH in dem so genannten URRC-Verfahren die enthaltenen Kunststoffe zu Rezyklaten zur Produktion neuer Flaschen. Das Unternehmen ist Experte im Recycling von PET-Flaschen und zählt zu den Führenden auf dem europäischen PET-Recycling-Markt. Auf die stets gleichbleibende und lebensmitteltaugliche Qualität des Rezyklats verlassen sich viele Getränkehersteller und Abfüllbetriebe in Europa. Allein mit der Anlage in Rostock spart man jährlich rund 31.000 Liter Rohöl-Äquivalente (beinhaltet Ressourcenverbräuche von Braunkohle, Rohgas, Rohöl, Steinkohle) gegenüber der Produktion von Flaschen aus neuem PET ein.
RECYCLING-STANDORT VON VEOLIA
In Bernburg betreibt Veolia einen der größten Recycling-Standorte für Kunststoffe Europas mit einer Gesamtkapazität von rund 70 000 Tonnen pro Jahr. Hier werden in der Multiport GmbH zum einen Compounds und Mahlgüter aus HDPE-Kunststoffverpackungsabfällen gefertigt, die allein oder als Beimischung wieder Eingang in die Produktion von Kunststoffprodukten finden und damit Kunststoffe aus Erdöl ersetzen. Laut einer Studie der Universität Magdeburg-Stendal werden durch die Recyclingaktivitäten in Bernburg 1,39 kg CO₂-Äquivalente je Kilogramm hergestelltem Compound im Vergleich zu Neuware eingespart. Bei der Herstellung der Rezyklate werden 77 Prozent weniger klimarelevante Emissionen im Vergleich zur Herstellung gleicher Menge an Neuware frei. Anders gesagt: Die eingesparten CO₂-Emissionen entsprechen denen eines Mittelklassewagens, der 5 049-mal die Erde umrundet.
Ebenso stellt die Multipet GmbH in Bernburg in einem speziellen Aufbereitungsverfahren PET-Flakes in unterschiedlichen Farben und Qualitäten her, die als Ausgangsstoff für neue Produkte in der Kunststoffindustrie dienen. Die CO₂-Einsparungen liegen bei 2,2 kg CO₂-Äquivalent je Kilogramm hergestelltem PET-Flake im Vergleich zu Neuware. Das bedeutet: Es werden 91 Prozent weniger klimarelevante Emissionen im Vergleich zur Herstellung gleicher Menge an Neuware frei.