Der steckt voller Energie
Veolia bietet Lösungen zur Energieerzeugung aus Abfall und verbindet damit Entsorgungs- und Versorgungssicherheit mit Klima- und Ressourcenschutz.
Alles andere als Abfall:
Ersatzbrennstoff, Altholz, Biomasse
Unvermeidbar und doch von Nutzen
Ob Kunststoffverpackungen, Küchenabfälle oder Produktionsreste: Jährlich entstehen deutschlandweit knapp 417 Millionen Tonnen Abfall. Ziel der Kreislaufwirtschaft ist es, möglichst viele der eingesetzten Rohstoffe über den reinen Lebenszyklus einer Ware hinaus zurück in den Produktionskreislauf gelangen zu lassen.
Kernelement des Kreislaufwirtschaftsgesetzes (KrWG):
Die fünfstufige Abfallhierarchie zur Sicherung der umweltverträglichen Bewirtschaftung von Abfällen
Doch nicht alle Abfälle lassen sich erneut verwenden oder sind für hochwertiges Recycling geeignet. Wohin also mit den Stoffen, die weder vermeidbar noch wiederverwertbar sind? Klar ist: Alle Abfälle gilt es bestmöglich zu verwerten. Es ist unsere gesellschaftliche Verpflichtung, dafür durchdachte Antworten vor Ort zu finden, die Umwelt- und Ressourcenschutz miteinbeziehen.
Genau dieser Herausforderung stellt sich Veolia: Nicht vermeid- und wiederverwertbare Abfälle können als Ersatz für fossile Energieträger dienen und dadurch den CO₂-Ausstoß bei der Strom-, Wärme- und Dampferzeugung reduzieren. Denn gerade im Zuge der ökologischen Transformation geht es darum, sämtliche Wege zu nutzen, um fossile Energieträger durch Alternativen zu ersetzen und den weltweiten CO₂-Ausstoß zu senken.
Nicht vermeid- und wiederverwertbare Abfälle können dabei helfen, den Kohleausstieg voranzutreiben und dazu beitragen, den Ausstoß von Treibhausgasen in Deutschland bis 2030 um 65 Prozent zu reduzieren. Und nicht nur das: Auch und gerade mit Blick auf die aktuelle weltpolitische Lage schafft die Energieerzeugung aus Abfällen ein Stück weit mehr Unabhängigkeit von den Ländern, aus denen Deutschland Öl und Gas bezieht.
Als Unternehmen, das ganzheitlich denkt und handelt, setzt Veolia bei der Abfallsammlung an und führt die Kette bis zur Erzeugung von Wärme, Strom und Prozessdampf fort. Dafür bereitet Veolia beispielsweise Altholz, Lebensmittelreste oder andere kommunale und gewerbliche Abfallarten auf und wandelt sie in Energie um. So trägt das Unternehmen zur Nutzung vorhandener Ressourcen im Sinne einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft bei.
Holz statt Kohle
Es fällt in Sägewerken, bei Transporten oder beim Sperrmüll an: Altholz. Am Ende seines Lebenszyklus angekommen, ist es nicht mehr weiter verwendbar und muss laut Altholzverordnung fachgerecht getrennt, entsorgt und verwertet werden.
Hier kommt Veolia ins Spiel: Das Unternehmen sammelt Altholz und bereitet es sachgerecht auf, sodass es in eigenen Anlagen energetisch verwertet werden kann.
Im Bio- und Holzkraftwerk Zapfendorf etwa nutzt Veolia Altholz als wichtige Quelle für die umweltfreundliche Erzeugung erneuerbarer Energien. Dafür nimmt das Werk Altholz von Industrie- und Gewerbekunden, von Kommunen sowie von Privatpersonen an. Pro Jahr verwertet die Anlage etwa 65 000 Tonnen Altholz und erzeugt daraus ca. 47 000 MWh Strom, der ins öffentliche Netz eingespeist wird. Das entspricht der Versorgung von 12 000 Einfamilienhaushalten pro Jahr. Darüber hinaus beliefert das Kraftwerk benachbarte Betriebe und die Kläranlage mit Wärme oder Prozessdampf.
Altholz ist eine wichtige Quelle für die umweltfreundliche Erzeugung erneuerbarer Energien.
Energiegewinnung aus Altholz: Veolia verarbeitet Altholz der Klassen A I bis A IV. Dabei werden rund 90 Prozent des Energiegehalts von Altholz genutzt.
Lagerplatz Zapfendorf: Pro Jahr können im Bio- und Holzkraftwerk bis zu 65 000 Tonnen Altholz thermisch verwertet werden.
Nachhaltige Energieerzeugung
Ein Großprojekt der Altholzverwertung ist 2020 in Lengede gestartet: Dort hat Veolia mit dem Bau einer Holzaufbereitungsanlage für
180 000 Tonnen Altholz pro Jahr begonnen. Das aufbereitete Altholz soll als Brennstoff an das ebenso im Bau befindliche Biomasse-Heizkraftwerk der Veolia Tochter BS|ENERGY in Braunschweig geliefert werden – und damit bei der Erzeugung von Strom und Fernwärme den bisherigen Energieträger Kohle künftig ersetzen. Die Anlage ist damit ein wichtiger Baustein für den von BS|ENERGY beschlossenen Kohleausstieg, der deutlich vor 2038 erfolgen soll. So leistet sie also einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung.
Das aus der Region angelieferte Altholz wird in einem geschlossenen Lagergebäude mit Luftfilter aufbewahrt. Dort erfolgt auch eine mechanische Aufbereitung für die Verbrennung, beispielsweise werden Metallteile aussortiert. Anschließend dient es dazu, im neuen Biomasse-Heizkraftwerk in Braunschweig per Kraft-Wärme-Kopplung Strom zu erzeugen und Wärme zu gewinnen. Das Heizkraftwerk wird, wie alle Anlagen zur Altholzaufbereitung von Veolia, den sehr strengen Anforderungen der 17. Bundes-Immissionsschutzverordnung (BImSchV) entsprechen. Durch die hohen Temperaturen bei der Verbrennung werden die meisten Schadstoffe sofort vernichtet. Den Rest übernimmt eine mehrstufige Rauchgasreinigung nach dem neuesten Stand der Technik. Im Ergebnis verbessert sich die Luftqualität in Braunschweig durch die neue Anlage im Vergleich zum bisherigen Kohlekraftwerk deutlich.
Weitere Informationen zum Kohleausstieg bei BS|ENERGY:
Erzeugung der Zukunft
Tätigkeitsfelder von Veolia:
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Logistik und Transport von Altholz
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Verarbeitung der Altholzkategorien A I bis A IV
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Altholzsortimente: Altholz aus dem Baubereich, imprägniertes Altholz aus dem Außenbereich, Möbel/Sperrmüll, Verpackungen (Paletten, Transportkisten, Kabeltrommeln etc.), Altholz aus der Holzbearbeitung und -verarbeitung, Altholz aus industrieller Anwendung, Altholz aus dem Wasserbau, Altholz von abgewrackten Schiffen und Waggons, Altholz aus Schadensfällen
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Aufbereitung der Althölzer gemäß Altholzverordnung (Sortieren, Störstoffe entfernen, Entsorgung der Störstoffe) zu homogenem Brennstoff
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Einspeisung von Energie und Wärme ins Versorgungsnetz
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C02-neutrale Stromerzeugung
Weitere Informationen zur Veolia Altholzentsorgung
Veolia Altholzsammlung Veolia Altholzverwertung Bio- und Holzkraftwerk Zapfendorf
Kraft-Wärme-Kopplung einfach erklärt:
So entsteht in Biomasse-Kraftwerken von Veolia Strom und Wärme aus erneuerbaren, lokal verfügbaren Energieträgern.
Da gärt was
Etwa zwölf Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr werden in Deutschland nicht verzehrt. Damit diese organischen Abfälle noch sinnvoll genutzt werden können, müssen sie getrennt vom Restmüll entsorgt werden.
Veolia übernimmt die fachgerechte Sammlung und Entsorgung der organischen Abfälle aus der Gastronomie, von Lebensmitteleinzelhändlern und der Lebensmittelindustrie. Aus diesen Abfällen erzeugt das Veolia Tochterunternehmen BioCycling GmbH hochwertigen Kompost für Garten und Landwirtschaft und in Vergärungsanlagen erneuerbare Energie in Form von Biogas. Dieses kann effektiv gespeichert und im Bedarfsfall zu Strom und Wärme umgewandelt werden, weshalb Biogasanlagen eine wichtige Säule in der regenerativen Energieerzeugung darstellen.
Im ersten Schritt wandeln Bakterien in der Fermentation die Bioabfälle zu Biogas und Gärprodukt um. Das entstandene Biogas wird anschließend in eigenen Blockheizkraftwerken zur Produktion von Strom und Wärme thermisch verwertet. Durch vor Ort vorhandene Gasspeicherkapazitäten kann der Strom dann produziert werden, wenn tatsächlich Bedarf besteht – ob am Tag oder in der Nacht. Pro Jahr verwertet Veolia rund 160 000 Tonnen Abfälle und speist etwa 51 000 MWh nachhaltige Energie in das Stromnetz ein. Die Gärreste wiederum können als hochwertiger Dünger in der Landwirtschaft genutzt werden, um den Böden wichtige Nährstoffe zurückzugeben.
Biogas kann effektiv gespeichert und im Bedarfsfall zu Strom und Wärme umgewandelt werden.
Logistik: Abfallbehältnisse in unterschiedlichen Größen stellt die BioCycling GmbH bereit.
Biogasanlage Bardowick: Standort nahe Lüneburg
Doppelter Nutzen der Biogasanlage
Ihre größte Biogasanlage in Deutschland betreibt Veolia in Schkopau. Die Anlage verarbeitet jährlich rund 110 000 Tonnen biologische Abfälle und Speisereste, um daraus nachhaltige Energie zu erzeugen. Die Kombination aus Trocken- und Nassvergärung ermöglicht es, Abfälle gewerblichen und kommunalen Ursprungs an einem Standort zu verarbeiten. Neben dem Haupterzeugnis Energie, die in das regionale Netz eingespeist wird, werden in der Anlage auch Kompost und Flüssigdünger hergestellt. Die entstandene Abwärme aus der Energieerzeugung wird zusätzlich in der Trockenfermentation eingesetzt.
Tätigkeitsfelder der BioCycling GmbH:
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Bundesweite Sammlung und Verwertung organischer Abfälle aus Gastronomie, dem Lebensmitteleinzelhandel und der Lebensmittelindustrie
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Entsorgung unterschiedlichster Abfallarten wie z. B. verpackte und unverpackte Lebensmittelabfälle, gebrauchte Speiseöle, Fette, Fleischabfälle, Speisereste, Produktionsnebenerzeugnisse
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Erstellung maßgeschneiderter Entsorgungskonzepte
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Bereitstellung geeigneter Behälterlösungen
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Entpackung von verpackten Lebensmitteln
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Trennung von Störstoffen
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Entsorgung von Nebenerzeugnissen, Reststoffen und Fehlchargen
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Erzeugung von Biogas zur Strom- und Wärmeproduktion
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Betrieb von eigenen Biogasanlagen
Weitere Informationen zur biologischen Abfallverwertung bei Veolia
Biologische Abfallbehandlung einfach erklärt:
So wird in drei bzw. vier Prozessschritten in den Verwertungsanlagen von Veolia aus Biomasse Strom, Wärme und Dünger.
Die Joint-Venture-Partner Veolia und LEAG beenden ihre Partnerschaft zur Errichtung der EVA Jänschwalde im gegenseitigen Einvernehmen. Die Gründe für diese Entscheidung liegen in unterschiedlichen Einschätzungen zu konjunkturellen, regulatorischen sowie energie- und abfallwirtschaftlichen Entwicklungen, die auch mit den Folgen des Krieges Russlands in der Ukraine zusammenhängen. Sie führen dazu, dass Investitionsgrundlagen für die EVA Jänschwalde in beiden Unternehmen unterschiedlich beurteilt werden. Beide Projektpartner hatten sich in den vergangenen Wochen und Monaten intensiv mit den Möglichkeiten zur Anpassung und Optimierung des Projekts befasst.
Mehrwert für die Region
Im Großkraftwerk Jänschwalde, das Strom und Wärme aus Braunkohle erzeugt, werden kommunale und gewerbliche Siedlungsabfälle, die nach der Sortierung und stofflichen Verwertung übrigbleiben, mitverbrannt. Somit dient das Kohlekraftwerk auch der Abfallbeseitigung. Im Zuge des Kohleausstiegs wird das Kraftwerk jedoch 2028 vom Netz gehen. Wohin dann mit den Abfällen?
Veolia und die Lausitz Energie Bergbau AG (LEAG-Unternehmensgruppe) haben darauf eine Antwort, die in vielerlei Hinsicht deutlich umweltverträglicher ist als das Kohlekraftwerk. Sie wollen aus den aufbereiteten kommunalen und gewerblichen Siedlungsabfällen, die nach der Sortierung und stofflichen Verwertung übrigbleiben, einen Ersatzbrennstoff herstellen und diesen dann in der Energie- und Verwertungsanlage (EVA) thermisch verwerten. In der geplanten Anlage entstehen Strom, Wärme und Prozessdampf – ohne den Einsatz fossiler Energieträger. Damit schaffen die Unternehmen gleich einen dreifachen Nutzen: Der Abfall wird entsorgt, dient gleichzeitig der Energieversorgung in der Region und ermöglicht die Ansiedlung neuer Industriebetriebe.
Mit der Fernwärme will das Unternehmen in direkter Umgebung Cottbus und Peitz beliefern, mit dem Prozessdampf soll die Industrie versorgt werden, der Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist. „Unser Ziel ist es, eine lokale Abfallverwertung umzusetzen und die Energieversorgung in der Region zu sichern, um die Voraussetzungen für die Ansiedlung neuer Industrie in der Lausitz zu schaffen“, erläutert EVA-Geschäftsführer Dr. Markus Binding.
„Unser Ziel ist es, eine lokale Abfallverwertung umzusetzen und die Energieversorgung in der Region zu sichern, um die Voraussetzungen für die Ansiedlung neuer Industrie in der Lausitz zu schaffen.“
Ersatzbrennstoff: hochkalorischer Energieträger, der in Bereichen mit hohem Energiebedarf Anwendung findet.
EVA Jänschwalde: Modellzeichnung der geplanten Anlagen.
Entsorgungs- und Versorgungssicherheit
Für die Errichtung und den Betrieb der neuen Anlage haben Veolia und die LEAG im November 2020 die EVA Jänschwalde GmbH & Co. KG gegründet. Mit der Fernwärme will das Unternehmen in direkter Umgebung Cottbus und Peitz beliefern, mit dem Prozessdampf soll die Industrie versorgt werden, der Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist.
Der Durchsatz in der Anlage soll jährlich rund 480 000 Tonnen Brennstoff aus aufbereitetem und von Schadstoffen befreitem Abfall betragen. Dabei sind 50 Prozent des zu verwertenden Abfalls biogen, also Biomasse, weshalb gemäß EEG die aus der Verbrennung dieses Anteils entstehende Energie erneuerbar bzw. klimaneutral ist. Entsprechend reduziert die EVA wesentlich den CO₂-Ausstoß im Vergleich zum derzeit noch im Betrieb befindlichen Kohlekraftwerk.
Für die EVA Jänschwalde werden künftig etwa 50 Mitarbeitende tätig sein. „Für die Standortentwicklung in Jänschwalde ist die EVA ein wichtige Initiative für neue Jobs, regionale Auftragsvergaben und die künftige Leistungsfähigkeit des Industriestandortes“, ergänzt Markus Binding.
Mehrwert der EVA Jänschwalde:
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Initiative für weitere Standortentwicklung im Industriegebiet Jänschwalde
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Beitrag zur sicheren Abfallentsorgung
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Ersatz von Mitverbrennungskapazitäten in Kohlekraftwerken
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Energie als Mehrwert (Strom, Wärme, Prozessdampf)
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50 Arbeitsplätze und Aufträge für Partnerfirmen
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Neueste Anlagengeneration für steigende Anforderungen an Technik & Umweltschutz
Veolia Ersatzbrennstoffe einfach erklärt:
So wird aus Abfall hochwertiger Ersatz für Primärenergieträger.
IHRE ANSPRECHPARTNER:
Altholz:
Harald Söll
Niederlassungsleiter Bio- und Holzkraftwerke
Biomasse:
Marco Faull
Geschäftsführer BioCycling GmbH
Ersatzbrennstoffe:
Dr. Markus Binding
Geschäftsführer EVA Jänschwalde GmbH & Co. KG