Wir trinken es, wir kochen und waschen damit. In unserem Körper hilft es dem Blut beim Transport von Sauerstoff und Nährstoffen und unterstützt die Regulierung der Körpertemperatur: Wasser ist ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens. Insgesamt sind zwei Drittel der Erdoberfläche von Ozeanen bedeckt, doch für uns Menschen nutzbar ist nur ein kleiner Teil des Wassers. Laut des jährlichen UN-Weltwasserberichtes steigt der Wasserbedarf der Menschen bis zum Jahr 2050 um 20 bis 30 Prozent. Daher ist es sehr wichtig, die Ressource Wasser zu schützen und Wasserverschmutzung zu vermeiden. Die Süßwassermenge wäre schnell verbraucht, wenn sie nicht ständig durch den Wasserkreislauf erneuert würde.
Trinkwasser
Wie aus Wasser Trinkwasser wird
Wie der natürliche Wasserkreislauf funktioniert, haben wir alle mal in der Schule gelernt: Verdunstung, Kondensation, Niederschlag, Versickerung. Und von vorn. Damit das Wasser als Trinkwasser den Weg zu uns nach Hause schafft und genießbar wird, muss in der Regel in diesem Kreislauf ein Wasserwerk zwischengeschalten werden. Hier werden Teile des versickerten Wassers aus dem Boden gepumpt und aufbereitet. Durch gezielte Belüftungssysteme wird Sauerstoff versprüht, der auch dafür sorgt, dass gelöste Metalle (Eisen und Mangan) reagieren und sich als Flocken absetzen. Außerdem werden eventuell enthaltene Gase und Gerüche beseitigt. Anschließend fließt das Wasser in Filtern durch dicke Kiesschichten, die es immer sauberer machen und von den Eisenflocken und dem Mangan befreien. Danach ist es von sehr guter Qualität und man kann es bedenkenlos trinken. Das entstandene Trinkwasser wird gespeichert und über die Rohrleitung schlussendlich bis zu uns nach Hause gepumpt.
Wieso Wasser unterschiedlich schmeckt
Wer bei einer Deutschlandreise schon mal in einer anderen Stadt das Leitungswasser probiert hat, der hat vielleicht bemerkt, dass Wasser nicht gleich Wasser ist. Obwohl es überall gleich aussieht und auch gleich riecht. Der Grund für die Unterschiede sind die im Wasser enthaltenen natürlichen Mineralstoffe. Diese unterscheiden sich nach geologischen Gegebenheiten bzw. je nachdem, ob das Wasser aus dem Grund-, Quell oder Oberflächenwasser gewonnen wird. Generell lässt sich sagen, dass es drei Grundrichtungen gibt: (1) Salzig, das bedeutet, dass das Wasser eher natriumhaltig ist, (2) bitter-süß, was für einen höheren Magnesiumanteil spricht und (3) eher bitter, so wird das Wasser von den meisten empfunden, wenn es viel Calcium enthält. Versetzt man das Wasser nun noch mit Kohlensäure, kann es wiederum weitere unterschiedliche Geschmäcker bekommen.
Besonders wenige Mineralstoffe im Wasser bedeuten nicht, dass es neutral schmeckt. Wenn das Wasser von den Mineralstoffen her aber dem Speichel ähnelt, wird es meist am mildesten empfunden.
Übrigens: Trinkwasser in Deutschland ist ein 1a-Lebensmittel, das zuhause keine Nachbehandlung mehr braucht. Mit Blick auf die Öko-Bilanz ist Leitungswasser mit Abstand die beste Wahl.
Virtuelles Wasser
Bis zu 15.000 Liter Wasser für ein T-Shirt? Klingt unglaublich, aber berechnet man von der Planung, über die Produktion und den Transport bis zum Verkauf von Waren den virtuellen Wasserfußabdruck, kommen schnell einige Liter zusammen. Um den Wasserverbrauch entlang der Wertschöpfungskette transparenter zu machen, führte der britische Wissenschaftler John Anthony Allan Anfang der 1990er Jahre den Begriff „virtuelles Wasser“ erstmals an. Hintergrund für die Schaffung des Begriffs war eine von der Tel Aviv University an die israelische Regierung gerichtete Kritik: Die Universität kritisierte den aus ihrer Sicht zu hohen Wasserverbrauch bei der Produktion und dem Export von Zitrusfrüchten für den europäischen Markt. Der Begriff des virtuellen Wassers sollte dem Verbraucher aufzeigen, welcher Wassereinsatz mit verschiedensten Produkten einhergeht. Für seine Arbeit wurde Allan 2008 mit dem Stockholmer Wasserpreis des SIWI - Stockholm International Water Institute ausgezeichnet.
Abwasser
Abwasserentsorgung
Toilettenspülung, Waschmaschine, Geschirrspüler – täglich kommt bei jedem von uns eine Menge gebrauchtes Trinkwasser bzw. Abwasser zusammen. Damit das, was wir zuhause wegspülen, wieder verwendet werden kann, gibt es die Abwasserentsorgung. In einem Klärwerk wird das Wasser in mehreren Schritten zunächst von grobem (z.B. falsch entsorgte Hygieneartikel), dann von feinem Schmutz (z.B. Sand), der sich als sogenannter Klärschlamm absetzt, bereinigt. In weiteren Schritten werden kleinste Schmutzreste, durch Unterstützung von Bakterien, beseitigt. Der dabei entstandene Klärschlamm wird regelmäßig abtransportiert, um daraus wiederum Energie zu erzeugen. Die Qualität des Wassers nach dem Reinigungsprozess ist so hoch, dass es direkt zurück in Seen und Flüsse geleitet werden kann. Daraufhin kann es wieder als Trinkwasser aufbereitet und zu uns nach Hause geführt werden. Der Ressourcen-Kreislauf beginnt von vorn.
Klärschlamm
Klärschlamm - Kein besonders ansprechendes Wort, jedoch eine anspruchsvolle Aufgabe. Denn der Schmutz, der als Rest nach der Abwasserentsorgung bleibt muss ebenfalls entsorgt werden. Dieser Schmutz wird als Klärschlamm bezeichnet. Um auch ihn fachgerecht zu entsorgen übernimmt Veolia unter anderem den Transport und verschiedene Arten der Verwertung. So wird der Klärschlamm zu einer entsprechenden Anlage transportiert und dann auf unterschiedlichen Wegen, zum Beispiel als Düngemittel für die Landwirtschaft oder als umweltgerechter Rohstoff, für Strom- und Wärmeproduktion, verwertet.
TOP 5 Fundstücke im Klärwerk
Nicht alles, was im Klärwerk ankommt, ist dort richtig. Doch eigentlich ist es recht einfach: Außer dem Abwasser und dem kleinen und großen Geschäft, gehört ausschließlich Toilettenpapier in die Kanalisation. Aber manchmal staunen unsere Mitarbeiter vor Ort nicht schlecht, was sie aus dem Abwasser fischen. Die TOP 5:
1 Wischmopp
2 Zahnprothesen
3 Portemonnaies
4 Spielzeug
5 Schmuck
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