Energiewende: BS│ENERGY ersetzt Kohle durch Biomasse und Gas

Auf dem Weg zur klimaneutralen Wärmeversorgung

Raus aus der Kohle bis 2030 – dieses Ziel hat sich BS│ENERGY gesetzt, noch bevor die Bundesregierung im Koalitionsvertrag festgelegt hat, den Kohleausstieg von 2038 auf 2030 vorziehen zu wollen. Mit der Einweihung eines neuen Biomasseheizkraftwerks im Mai 2023 ist das zur Veolia Gruppe gehördende Unternehmen der Dekarbonisierung in der Energieerzeugung in Braunschweig einen großen Schritt näher gekommen. 

Nach ihrem Beschluss von 2018 hat die Veolia Tochter Nägel mit Köpfen gemacht: Innerhalb von knapp fünf Jahren wurde ein Biomasse-Heizkraftwerk in Kombination mit einem Gasturbinen-Heizkraftwerk in Braunschweig Mitte errichtet – und damit ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer sicheren und klimaneutralen Wärmeversorgung. Die gesetzliche Anforderung, dass bis 2030 die Hälfte der leitungsgebundenen Wärme klimaneutral erzeugt werden muss, kann Braunschweig somit bereits heute problemlos erfüllen. Die neue Erzeugeranlage ersetzt das Kohle-Heizkraftwerk, das bisher Strom und Wärme produziert. Nach fast 40 Jahren wurde es im April 2024 vom Netz genommen.


Dr. Thorsten Kornblum
Braunschweigs Oberbürgermeister und BS|ENERGY-Aufsichtsratsvorsitzender:

„Für Braunschweig bedeuten die neuen Erzeugungsanlagen nicht nur eine Verbesserung der Luftqualität. Sie tragen erheblich dazu bei, unser Ziel der Klimaneutralität zu erreichen.“

Im Mai 2023 eingeweiht: der zentrale Anlagenkomplex des Biomasseheizkraftwerkes, in dem aus Altholz Wärme und Strom erzeugt werden. Das Holz wird in eigens dafür hergestellten Lkw aus Lengede zum Standort Braunschweig Mitte geliefert.


Wärme aus Biomasse

Die Kombination aus einem Biomasse- und einem Gasturbinen-Heizkraftwerk ermöglicht BS│ENERGY flexibel und unabhängig auf alle Anforderungen des Energiemarktes zu reagieren. Das Biomasse-Heizkraftwerk, in dem überwiegend Altholz als Brennstoff genutzt wird, deckt die Grundlast und läuft ganzjährig. Wichtig für die Klimabilanz: Bei der Verbrennung des Altholzes wird nicht mehr Treibhausgas freigesetzt als das Holz bei seinem Wachstum aufgenommen und gespeichert hat. Somit erspart die energetische Nutzung von Holz der Umwelt große Mengen an Kohlendioxid bei der Strom- und Wärmeerzeugung. Das Gasturbinen-Heizkraftwerk arbeitet mit Erdgas und soll die Erzeugung vor allem in der kälteren Jahreszeit unterstützen. Indem mittels Kraft-Wärme-Kopplung in der Erzeugungsanlage Strom und Wärme erzeugt wird, erhöht sich der Wirkungsgrad bei der Brennstoffausnutzung. Insgesamt verbessert sich der Primärenergiefaktor in Braunschweig durch die Modernisierung der Erzeugungsanlagen von 0,7 auf 0,27.

Altholz aus der Region

Das Altholz, das im Biomasse-Heizkraftwerk zur Energieerzeugung verwertet wird, kommt aus der 2023 eröffneten Holzaufbereitungsanlage von Veolia in Lengede. Hier werden jährlich bis zu 180.000 Tonnen Alt- und Restholz mechanisch aufbereitet und zu Holzhackschnitzeln verarbeitet, die wiederum als alternativer Brennstoff für das Heizkraftwerk dienen. Auf diese Weise nutzt Veolia die Synergien seiner Geschäftsbereiche und leistet damit einen weiteren, wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung.

Weitere Infos zum Projekt:


Projektwebsite Kohleausstieg bei BS│ENERGY:

Kohle ade – Mehr über den Kohleausstieg in Braunschweig erfahren Sie hier:


Holzaufbereitungsanlage Lengede:

Altholz ersetzt Kohle: Mehr Infos zur Altholzaufbereitung in Lengede gibts hier:

Schauen Sie sich das Video zum aktuellen Projektstand an:

Zahlen und Fakten

Primärenergiefaktor

0,27

Durch die Modernisierung der Erzeugungsanlagen verbessert sich der Primärenergiefaktor von 0,7 auf 0,27. 

Der weiter verbesserte Primärenergiefaktor bei der Fernwärme wirkt sich auch positiv für Immobilienbesitzer aus, da dieser beispielsweise die Umsetzung von Modernisierungsmaßnahmen erleichtert. Gleichzeitig verbessern sich so die Fördermöglichkeiten von Neukunden und Bestandskunden durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).

Auf einen Blick

Auf einen Blick:

Vorteile eines Biomasse-Heizkraftwerks mit dem Hauptbrennstoff Altholz:

  • Energetisch sinnvolle Nutzung unterschiedlicher regional anfallender Mengen (Altholz, Siebüberläufe sowie wenn verfügbar Holz aus der Landschaftspflege)
  • Brennstoff ist günstig und klimafreundlich
  • Altholz ist kurz-, mittel- und langfristig in ausreichenden Mengen verfügbar
  • Die Energieerzeugung aus Biomasse in Braunschweig bekommt eine höhere Qualität: Altholz, das bisher weitgehend alten Anlagen nur zur Stromerzeugung genutzt wird, kann in dieser effizienten Variante zur gleichzeitigen Erzeugung von Strom und Wärme genutzt werden (KWK)
  • Deutliche Verbesserung des Primärenergiefaktors

Eckdaten zum Biomasse-Heizkraftwerk:

Kessel
Hersteller: Valmet
Typ: Zirkulierende Wirbelschicht
Brennstoffverbrauch: 85 MW*
Parameter: 76 bar, 525° Dampftemperatur, ca. 97t/h Dampf
Brennstoffnutzungsgrad: 91%

Dampfturbine
Hersteller: Siemens
Typ: Gegendruckturbine
Parameter: 21 MWel, 60 MWth*

Gesamtanlage
Elektrischer Wirkungsgrad: 28%
Brennstoff-Nutzungsgrad: 88%

*bei ISO-Bedingungen

Kontakt

Sie haben Fragen zum Projekt?
Schreiben Sie uns:


 

↑    nach oben       ←  zurück