Elektromobilität Braunschweig

Die Zukunft der Elektromobilität im Flottenbetrieb hat in Braunschweig schon begonnen: Gemeinsam mit verschiedenen Partnern treibt Unser Versorgungsunternehmen BS|ENERGY die Forschung voran, um Braunschweig als Forschungsstandort für Eletromobilität zu stärken.
E-Mobilität

Ökologische Flotte mit Vorbildfunktion

Seit 2012 ersetzt das Unternehmen Fahrzeuge der Firmenflotte schrittweise durch rund 100 Elektro- und Erdgasfahrzeuge, sodass mehr als die Hälfte der Gesamtflotte nun alternativ betrieben wird. Durch die hohe Anzahl an Elektrofahrzeugen bildet der BS|ENERGY Fuhrpark eine optimale Forschungsgrundlage.


„Die Vergabe der Konzession hat hinsichtlich der Entwicklung der Elektromobilität eine besondere Bedeutung. BS│ENERGY verfügt über das notwendige Know How, um eine bedarfsgerechte und flächendeckende Anzahl von Lademöglichkeiten im Stadtgebiet zu errichten und zu betreiben und damit den Ausbau der klimafreundlichen Mobilität zu forcieren.“

DR. VOLKER LANG, MITGLIED DES VORSTANDS BEI BS│ENERGY


Ziele

  • Analyse und Bewertung der Umwelteffizienz von Elektro- und Plug-in-Hybridfahrzeugen in der Alltagsnutzun
  • Förderung der umweltfreundlichen Mobilität
  • Einsatz von Elektromobilität im Linienverkehr des ÖPNV
  • Senkung des CO2-Ausstoßes bei Dienstfahrten
  • Braunschweig als Forschungsstandort für E-Mobilität stärken

Konzession öffentliche Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge

BS│ENERGY engagiert sich in dem Geschäftsfeld Elektromobilität und treibt gemeinsam mit dem Tochterunternehmen KOM│DIA den Ausbau von Ladeinfrastruktur inklusive kundennahem und benutzerfreundlichem Service.

Im Juni 2022 hat das Energieunternehmen von der Stadt Braunschweig den Zuschlag zur Konzession über die Errichtung und den Betrieb von öffentlicher Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Braunschweig erhalten. Der Vertrag läuft bis Ende 2030 mit Option auf zwei Jahre Verlängerung.

Um bis Ende 2024 mindestens 200 neue Ladepunkte und bis 2026 nochmal dieselbe Anzahl in Betrieb zu nehmen, plant  BS│ENERGY mit KOM│DIA im ersten Schritt eine gleichmäßige Abdeckung des Stadtgebiets mit Lademöglichkeiten. Darüber hinaus wird der Ausbau bis 2026 bedarfsgerecht erfolgen. Zusätzlich können mindestens 100 weitere Ladepunkte bis Ende 2028 bei entsprechendem Bedarf auch darüber hinaus errichtet werden.

Neben AC-Normalladesäulen mit bis zu 22 kW Ladeleistung sollen je nach Standortgegebenheiten und Bedarf auch DC-Schnellladestationen mit mindestens 50 kW entstehen.

Ziel ist es während der Vertragslaufzeit eine flächendeckende Ladeinfrastruktur für das Braunschweiger Stadtgebiet, die dem Wunsch und dem Bedarf nach umweltfreundlicher Elektromobilität entspricht, aufzubauen und einen Beitrag zur Verkehrs- und Klimawende zu leisten.

Konzession öffentliche Ladeinfrastruktur
Konzession öffentliche Ladeinfrastruktur

Forschungskooperation

Feldtest Ladeinfrastruktur 2.0 zeigt Lösungen für intelligente Energieversorgung

BS|ENERGY und KOM|DIA haben zusammen mit dem Stadtwerkeverbund Thüga Ende 2023 einen 2,5-jährigen Feldtest abgeschlossen, an dem bis zu 32 private Haushalte teilnahmen, um die direkten Auswirkungen des Ladeverhaltens von Elektrofahrzeugen auf das Stromnetz zu untersuchen.

Die Ergebnisse des Praxistests wurden in zwei Testgebieten gesammelt, in denen E-Mobilisten einer Steuerung ihrer Ladevorgänge zugestimmt hatten: einem gewachsenen Braunschweiger Stadtteil mit altem Gebäudebestand sowie in einem Neubaugebiet, in dem viele Wärmepumpen das Netz zusätzlich beanspruchen und PV-Anlagen Strom einspeisen.

Steuerung der Ladevorgänge

Wallbox E-Auto

Beim gesteuerten Laden wird der Aufladevorgang der Elektrofahrzeuge in Abhängigkeit von unterschiedlichen Kriterien durchgeführt. Hierzu zählt beispielsweise, dass die Ladeleistung möglichst in Zeitfenster gelenkt wird, in denen das Stromangebot hoch und die Nachfrage im Netz niedrig ist. Die Ladeleistung wird überdies so verschoben, dass hohe Gleichzeitigkeiten beim Laden vermieden werden. Einzelne Test-Phasen hat das Projektteam für die Datensammlung an unterschiedliche Anreize für die Ladesteuerung gekoppelt: Für die Basismessung gab es eine Phase mit konstantem Tarif. Daneben erprobte der Test unter anderem einen zeitlich fixen zweistufigen und einen variablen dreistufigen Tarif, basierend auf der Netzauslastung. Die Teilnehmenden konnten sich zudem entscheiden, ob sie kostenoptimiert oder emissionsarm laden wollten.

Ergebnisse und Erfahrungen

Die Resultate zeigen, dass die Basis für den Ausbau der klimafreundlichen Elektromobilität solide ist und der Energiedienstleister für die damit steigenden Verbräuche in Braunschweig gut aufgestellt ist. Denn die Steuerung wirkte sich positiv auf die Netzbelastung aus: Viele Ladevorgänge konnten aus den Spitzenzeiten, wenn der Stromverbrauch ohnehin hoch ist, verschoben werden und so das Netz entlasten. Der Feldtest hat belegen können, dass die Versorgungssicherheit auch künftig gewährleistet ist und hat eine Datengrundlage für mögliche, kostenoptimierte Anpassungen in der Energieversorgung und den Netzen geschaffen.

Akzeptanz bei Nutzern

Die große Mehrheit der Testlader hat sich durch die flexible Nutzung der Energieversorgung nicht in ihrer Mobilität eingeschränkt gefühlt, haben regelmäßige Umfragen unter den Teilnehmenden gezeigt. Das ist eine wichtige Voraussetzung für netzdienliches Laden. Eine wichtige Bedingung aus Sicht der Probanden war die Option des Sofortladens ihrer Fahrzeuge. Hierfür waren sie sogar bereit, einen Aufpreis zu zahlen.

Klimavorteile

E-Auto Wallbox

Auch hinsichtlich des Klimas brachte der Feldtest positive Effekte hervor. Die Emissionen, die für die Erzeugung des Ladestroms anfielen, sanken deutlich: um 124 g/kWh CO2 pro Fahrzeug. Das Projektteam hat die CO2-Einsparungen auf den Gesamtbestand von Elektroautos in Deutschland hochgerechnet: Bei rund 1,2 Millionen E-Autos* und einer durchschnittlichen abgenommenen Ladeenergie von 2.250 kWh pro Auto und Jahr könnten jährlich über die Ladesteuerung in Summe 334.800 Tonnen CO2 eingespart werden. Das entspricht den jährlichen Gesamtemission einer Stadt mit rund 41.000 Einwohnern. Dies stellt somit einen weiteren Schritt dar, die Treibhausgasemissionen zu senken und die Energiewende voranzutreiben. Die Ergebnisse des Projekts sind übertragbar auf weitere Stadtwerke, so dass die Erkenntnisse in der Fläche nutzbar werden.

Resümee

Der Feldtest hat einen aktiven Beitrag zur Grundlagenforschung geleistet mit Bedeutung über die Region hinaus. Neue Produkte und Herangehensweisen wurden getestet, die eingesetzte Technik ist nun zuverlässig erprobt. Die Steuerung privater Ladevorgänge ist netzdienlich, sinnvoll und umsetzbar und wird von den Bürger*innen unterstützt.

Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Logo

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert das Projekt. Weitere Beteiligte an dem Forschungsprojekt sind neben BS|ENERGY und dem Stadtwerkeverbund Thüga der Netzbetreiber BS|NETZ, die Digitalisierungsagentur KOM|DIA, die Universität Kassel sowie das Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik IEE.

Kontakt

KOM DIA GmbH
Taubenstraße 7, 38106 Braunschweig
[email protected]
Tel.: 0531 9667-0819

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